Bei Klimbim denken wohl die älteren von uns zuallererst an eine gleichnamige Comedy-Serie, die in den 1970er Jahren im deutschen Fernsehen lief. Im heutigen Sprachgebrauch taucht die reimende Doppelsilbe kaum mehr auf. Dabei hat sie verschiedene Bedeutungen.
Der Begriff ist über hundert Jahre alt und fand erstmals 1905 Eingang in die achte Auflage des Rechtschreib-Dudens. Laut diesem weist Klimbim auf überflüssigen, unnützen Kram hin. Klangvolle Synonyme sind Firlefanz oder Krimskrams.
Das Wörterbuch der Deutschen Sprache führt eine weitere Bedeutung von Klimbim auf. Demnach bezeichnet es auch einen lauten, lustigen Betrieb. Etwa um ein Festspektakel anzukündigen: An Silvester ist bei uns großer Klimbim!
Klingen und Bimmeln
Dies führt direkt zur Herkunft des Ausdrucks. Er entstand angeblich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Berlin. Zunächst als abwertende Bezeichnung für Musik, also lautes Klingen und Bimmeln, was sich mit der Zeit auf jeglichen Lärm übertrug.
Später erweiterte sich die Bedeutung von Klimbim und umfasste alles Überflüssige oder Unnütze. Somit zeugt der Titel der gleichnamigen, damals als frivol empfundenen TV-Serie von einer gehörigen Portion Selbstironie.
Dazu passt das große Bild oben. Es ist ein Screenshot und zeigt den Ausschnitt eines Videos auf YouTube zur ersten Folge von Klimbim.
Dieser Beitrag von mir erschien in ähnlicher Form erstmals im Staatsanzeiger für Baden-Württemberg am 26. März 2021 auf Seite 15 unter „Landeskundliche Momente“.